Höhlenklima-Messtechnik

Messtechnik und weitere Informationen

Zur Beschreibung eines Klimas werden jeweils mehrere Klimazustände (z.B. Sommer und Winder, Regenperiode und Trockenperiode, …) beobachtet, wozu üblicherweise Messstationen aufgestellt werden, die in regelmässigen Zeitabständen die Zustände der Klimaelemente messen. Gemessen wird meist mit Dataloggern. Datalogger sind Einheiten, die selbständig Messungen steuern und die Werte speichern. Datalogger können mit verschiedenen Fühlern ausgerüstet werden (Temperatur, Druck, Feuchtigkeit, …), die die Art und Genauigkeit der Messung bestimmen.

Anforderungen an die Messgeräte

  • hohe Messgenauigkeit (z.B. Temperatur: ± 0.1°C ist knapp genügend)
  • Wasserdichte (Luftfeuchtigkeit, Hochwasser)
  • hohe Speicherkapazität (muss unter Umständen mehrere Jahre messen, bis der Speicher ausgelesen wird)
  • geringer Energiebedarf
  • relative Unempfindlichkeit auf mechanische Einwirkungen (Transport, Hochwasser, …)

Tipps für die Messung der Lufttemperatur

!!! Ein Messgerät allein bringt zwar lückenlose Ergebnisse, aber die Interpretation der Datenflut ist schwierig. !!! Viele Klima-Mechanismen lassen sich erst richtig erkennen, wenn in der Höhle zwei oder mehrere Stationen stehen.

  • Auf eine möglichst gute Standortwahl ist zu achten. Vorangehende Höhlenwindbeobachtungen können dabei ausschlaggebend sein.
  • Die Erfassung der lokalen Oberflächendaten ist dringend zu empfehlen, dafür ist ein vor Sonne und Schnee (!) geschütztes Wetterhäuschen nötig mit einem relativ touristensicheren Standort.
  • Es lohnt sich, den Witterungsverlauf zu notieren, wobei besonders spezielle Ereignisse zu vermerken sind (Sturm, Inversion, Kaltlufteinbruch, grosse Neuschneemengen, Schneeschmelze, …).
  • Besondere Bewetterungs-Beobachtungen in der Höhle sollten separat notiert und aufbewahrt werden (z.B. „Windbuch“ deponieren).
  • In Höhlenbeschreibungen oder Höhlenplansignaturen genügt bei einem Hinweis auf Windrichtung und -stärke die Datumsangabe nicht. Wichtig ist der Zusatz „Sommer-“ oder „Winterklima“.
  • Es sollte eine Signatur definiert werden (z.B. S = Sommerklima, W = Winterklima)
  • Eine Koordination mit Forschern von benachbarten Karstgebieten lohnt sich.

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