Gumenalp

Das Forschungsgebiet Gumenalp (Zone Z) liegt auf der linken Klöntalseite und gehört zur Gemeinde Netstal (GL). Es umfasst das Gebiet westlich der Alp Mittler Stafel (1703 m ü.M.) bis zur Krete (2050 m ü.M.) zwischen der Dejenalp und der Gumenalp. Gegen Süden ist die Zone Z durch den steilen Abfall gegen das Klöntal, im Norden durch die Schichtgrenze Bethliskalk-Kieselkalk begrenzt.

 

Kurzer geologischer Überblick

Aus geologischer Sicht gehört die Gumenalp zur Wiggis-Schijenkette. Die Kette besteht aus einem nach Süden fallenden, verkehrtliegenden Schenkel einer Synklinalen. Die Wiggis-Schijenkette stellt den letzten Ausläufer gegen Süden der Säntisdecke dar. Die kalkigen und mergeligen Gesteine wurden in der unteren Kreide (vor ca. 135 Milliarden Jahren) abgelagert. Für den Speläologen ist der 100 bis 200 m breite Streifen am südlichen Rand der Alp, bevor die Ebene zum Klöntal hinunter fällt, besonders interessant. Er besteht aus verkarstungsfähigem Bethliskalk (früher Valanginienkalk genannt).

Landschaftsbild

Der landschaftliche Charakter der Gumenalp und der westlich davon gelegenen Dejenalp ist mehrheitlich von Alpweiden geprägt. Karrenfelder kommen nur selten und wenn, dann nur mit geringer Ausdehnung vor.

Die Höhlen

Auf der Gumenalp wurden 12 Höhlen gefunden und bearbeitet, wobei die längste und tiefste Höhle (Z4) 331 m lang und 89 m tief ist .
Die Eingänge der Höhlen liegen meist an der Schichtgrenze Bethliskalk-Kieselkalk, wo viele Höhlen die Funktion von Ponoren (Schlucklöcher) für Bäche aus der Region Gumenstock innehaben. Der weitere Verlauf der Höhlengänge ist meist nicht an diese Schichtgrenze gebunden, sondern an Schichtfugen und Klüften des Bethliskalks.

Auf der Dejenalp ist vor allem die interessante und schön geschmückte Höhle Dejenhöhle-C2 (Länge:  320 m, Höhenunterschied: 60 m) erwähnenswert, die schon 1977 ein erstes Mal vermessen wurde.

 

Kurze Forschungsgeschichte

  • 1989 wurde die Gumenalp von der AGS ein erstes Mal systematisch angegangen und als Zone Z definiert.
  • 1990 konnten bereits die ersten Pläne publiziert werden, dann ruhten die Arbeiten wieder.
  • 1996 wurde die Bearbeitung erneut aufgenommen und bis 1999 zu Ende geführt.

Publikationen

  • AGS-Info 2/05 Filipponi M.; Dejenhöhle, S. 42-43
  • AGS-Info 1/00 Filipponi M.; Gumenalp Schlussbericht, S. 16-20, und von verschiedenen Autoren die Pläne aller Höhlen
  • AGS-Info 1/00 Franz F.; Bericht Höhlenreinigung
  • AGS-Info 1/97 Hitz O.; Gumenalplager 2,
  • AGS-Info 2/96 Stünzi H. ; Gumenalplager 1996/1 – Tagebuch der Speläo-Spinner
  • AGS-Info 1/91 Isler W. ; Höhle Z6
  • AGS-Info 1/90 Knuser K. ; Das Forschungsgebiet Gumen im Klöntal
  • AGS-Info 2/89 Knuser K. ; Arbeitsgebiete der AGS